Historie

1926

Wilhelm Güldenhaupt, Friedrich Wilhelm Zassenhaus senior und Friedrich Wilhelm Zassenhaus junior gründen als Direktoren die „Felsenfest Westfälische Kalk- und Zementwerke“ in Erwitte. Gesellschafter sind außerdem zwei der Ehefrauen: Lotte Zassenhaus, geborene Wolters und Sophie Güldenhaupt, geborene Schneper.

1928

Die aus Büren stammenden Brüder Josef und Heinrich Spenner und der Bauunternehmer Ferdinand Pauly, der Schwiegervater von Josef Spenner, gründen in Erwitte das Zementwerk „Nordstern“ für Naturzement. Geplant wird eine Leistungsfähigkeit des Werkes von ca. 40 bis 50 t täglich.

1948/49

Per Notariatsvertrag übertragen die Eheleute Güldenhaupt und Friedrich Wilhelm Zassenhaus ihre Anteile an “Felsenfest” auf Josef Spenner. Das Werk war während des II. Weltkriegs stillgelegt. Die Kriegsschäden werden beseitigt und das Werk nimmt die Produktion wieder auf.

1956

Dr. Josef Heinrich Spenner, Sohn des Firmengründers Josef Spenner,  tritt als Geschäftsführer – neben Direktor Hermann Michels – in die Firma Nordstern ein.

1956/57

„Hektor“, das letzte Pferd im Steinbruch, scheidet aus den Diensten aus. „Hektor“ zog eine mit Kalkstein gefüllte Lore etwa 1-2 Meter zum Wiegehäuschen. Auch auf jeder Sole im Steinbruch und auf dem Weg zum Brecher gab es Schienenstränge für die Loren. Später ersetzten andernorts ausgediente LKW die Loren auf dem Werksgelände. Das Fuhrgeschäft betrieb bei „Nordstern“/“Felsenfest“ u. a. auch Karl Spenner, einer der Brüder des Firmengründers. „Wir waren mit Abstand die ersten in Westfalen, die mit dem LKW zum Brecher fuhren“, erklärte Dr. Josef Spenner 2003. Er habe diese Art des Transports zuerst in den USA gesehen.

1964/1965

Auf Betreiben ihres „Juniorchefs“ Dr. Josef Spenner baut Spenner den ersten Drehrohrofen. Nach der Fertigstellung 1965 wird das gleichnamige Produkt aufgrund seiner hohen Anfangs- und Endfestigkeit ein großer Erfolg. Das Werk arbeitet nach dem Trockenverfahren nach damaligen Maßstäben „fast vollständig staubfrei“. Das Rohmehl wird auf ca. 800 Grad Celsius vorgewärmt und dann in dem 54 Meter langen Drehofen bei 1.500 Grad Celsius zu Klinker gebrannt. Entstaubt wird die Anlage durch Elektrofilter mit vorgeschaltetem Verdampfungskühler. Es ist die „erste Filter-Kühlturm-Kombination in einem deutschen Zementwerk“, schreibt „Der Patriot“ damals.

1972

Gründung der Spenner Zement KG und Einbringung der Geschäftsanteile der bisherigen Gesellschaften „Nordstern“ und „Felsenfest“. Dr. Josef Spenner wird persönlich haftender Gesellschafter der KG, Thea Evers geb. Spenner Kommanditistin. Beide halten je 50 % der Geschäftsanteile.

1980/81

Die Firma Spenner nimmt ihren zweiten Drehofen in Betrieb. Es ist der erste Kurzdrehofen der Welt und sorgt für entsprechendes Aufsehen in der Fachöffentlichkeit. Der Energieverbrauch des zweiten Drehofens liegt bei ca. 3.400 MJ/t Zementklinker und ist damit um ca. 200 MJ/t Zementklinker geringer als beim ersten Drehofen.

1985

Das Werk in Erwitte wird um eine Trockenmörtelmischanlage erweitert. Dort werden aus mehreren Komponenten verschiedene Mörtel hergestellt. Mörtel sind trockengemischte Baustoffe, denen auf der Baustelle nur noch Wasser zugegeben werden muss.

1987

Die Firma Spenner erweitert ihren Produktbereich erneut und nimmt den ersten Kalkofen in Betrieb. Anwendungsgebiete für Branntkalk sind z. B. die Abwasserreinigung, die Bodenstabilisierung und die Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken. 1991 wird bereits der zweite Kalkofen in Betrieb genommen. Der als Rohstoff benötigte hochprozentige Kalkstein wird im firmeneigenen Steinbruch in Brilon gewonnen.

1990

Spenner erwirbt mit zwei mittelständischen Partnern das direkt an der Spree gelegene Zementwerk Rummelsburg in Berlin von der Treuhand. Das Werk im Stadtteil Lichtenberg war zuvor Teil des Zementkombinates Rüdersdorf/Dessau. Seit 2004 hält Spenner 100 % der Anteile am Zementwerk Berlin. Zum Jahresende 2022 wird das Unternehmen mit der Muttergesellschaft Spenner verschmolzen.

1996

Die Spenner Zement GmbH & Co. KG führt als eines der ersten deutschen Zementwerke ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-System nach DIN ISO 9001 ein. Dieses wird im Laufe der Jahre um ein Umweltmanagement-System nach DIN ISO 14001 (2001), ein Arbeitsschutz-System nach OHSAS 18001 (2005) und ein Energiemanagement-System nach DIN ISO 50001 (2012) ergänzt.

1996/1997

Nach dem erfolgreichen Probebetrieb beginnt der ständige Einsatz von Sekundärbrennstoffen. Verbrannt werden Schnitt- und Stanzabfälle von Verpackungsherstellern, Fehlchargen von Windeln und Verbundverpackungen, bereits aufbereitete und fertig zerkleinerte Sekundärbrennstoffe.

1997

Spenner steigt ins Transportbetongeschäft ein und baut in Kaufungen bei Kassel das erste eigene Transportbetonwerk. Die Gesellschaft firmiert unter dem Namen „Herkules Transportbeton GmbH & Co. KG“. 1998 werden von HOCHTIEF fünf weitere Transportbetonwerke gekauft – mittlerweile sind es 28 in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen gewachsen. Seit 2021 befindet sich der Sitz der Obergesellschaft in Erwitte.

2001

Einweihung des ersten Mehrkammer-Mischsilos anlässlich des 75-jährigen Firmenjubiläums. Das Mehrkammer-Mischsilo verfügt über 16 Kammern und eine moderne Mischtechnik zur Herstellung von Spezialbindemitteln aus mehreren Komponenten.

2006

Inbetriebnahme des Kalkofens 3. Dieser arbeitet mit dem Gleichstrom-Gegenstrom-Regenerativverfahren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 25 Prozent Brennstoffeinsparung gegenüber der Vorgängertechnik und somit einer der energiesparendsten Kalköfen Europas.

2012

Bezug des neu gebauten, zentralen Leitstands zur Steuerung der gesamten Zement- und Kalkherstellung am Standort Erwitte. Zugleich wird die gesamte Verkehrsführung  am Standort optimiert und über eine zentrale Werkszufahrt gelenkt.

2014

Produktionsstart des neuen Hüttensandmahlwerks am Standort Duisburg: Auf einer Fläche der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) wird Hüttensand zu Hüttensandmehl gemahlen und zu Hochofenzementen weiterverarbeitet. Ziel ist die Reduktion des Klinkerfaktors und damit die Einsparung von Treibhausgasemissionen bei Erhaltung des hohen Qualitätsstandards unserer Zemente.

2016

Bezug des neuen Bürogebäudes „Spenner Forum“ am Rande des renaturierten Steinbruchs „Spenner See“. Durch den Einsatz von Leichtbeton und Betonkernaktivierung erreicht das Gebäude eine vorbildliche Energieeffizienz. Das moderne Bürogebäude wurde nach Entwürfen des Kölner Architekten Prof. Johannes Schilling errichtet. Im Jahr 2018 wurde es mit der „Auszeichnung guter Bauten“ des BDA NRW versehen.

2017

Veröffentlichung der neuen Markenarchitektur der Spenner Unternehmen. Spenner und sein Tochterunternehmen Spenner Herkules sowie das Spenner Zementwerk Berlin treten fortan mit einem einheitlichen Markenbild mit hohem Wiedererkennungswert auf. Der neue Markenauftritt spiegelt die Struktur und Zusammengehörigkeit der Spenner Unternehmen klar erkennbar wider.

2019

Erfolgreicher Umbau des Kalzinators in der Winterrevision 2019/2020. Durch das Großprojekt, bei dem zeitweise bis zu 100 Personen gleichzeitig auf der Baustelle arbeiteten, konnten die Ofenleistung und die Verfügbarkeit der Produktionsanlage deutlich verbessert werden.

2020

Inbetriebnahme der Zementmühle 11 als Ersatz für drei ältere Kugelmühlen am Standort Erwitte. Die spezifische Energieersparnis für die Mahlung unserer wichtigsten Zementsorte liegt bei über 10%.

2020

Inbetriebnahme des 6-Kammersilos mit einem Fassungsvermögen von über 10.000 Kubikmetern Zement. Gemeinsam mit dem äußerlich baugleichen, benachbarten Mehrkammer-Mischsilo und mit neuem Beleuchtungskonzept wird es zum abendlichen Erkennungszeichen von Spenner. Die Silos werden nachts in den Unternehmensfarben Blau und Weiß angestrahlt.

2021

Erwerb des Betonfertigteilwerks Syston Betonbausysteme GmbH mit Sitz in Bielefeld. Unter der neuen Firmierung Spenner Syston GmbH steht das Unternehmen für hochwertige konstruktive Betonfertigteile, die im Gewerbe- und Hallenbau eingesetzt werden. Die Spenner Unternehmen erweitern mit der Herstellung von Betonfertigteilen ihren Tätigkeitsbereich entlang der Wertschöpfungskette Zement – Baustoffe – Bauwerk.

2021

Errichtung und Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage mit 750 kWp im Steinbruch in Brilon. Die Anlage kann die dortigen Produktionsanlagen in der Nettobetrachtung vollständig mit Strom versorgen. Spenner ist dadurch erstmalig grüner Stromproduzent.

Die Geschichte der heutigen Spenner GmbH & Co. KG ist die Geschichte mehrerer engagierter Gründer, ihrer Firmen und Familien in Erwitte seit 1926.
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